Auch wenn das im täglichen Umgang mit deinem Rechner oft zu kurz kommt: jetzt ist es wirklich Zeit für eine Datensicherung! Je nach dem Weg, den du einschlagen möchtest, kommen drei prinzipielle Möglichkeiten in Frage:

  • Systemabbild sichern
  • Dateien auf Backup-Medium kopieren
  • Datenträger ausbauen in externes Gehäuse einbauen

Was ist nun der richtige Weg für dich? Mit einigen Fragen findest du die richtige Antwort.

Willst du eine vorhandene Partition verkleinern, um Platz für einen weichen Umstieg oder eine Parallelinstallation zu schaffen? Oder planst du einen harten Umstieg, möchtest aber für den Fall der Fälle noch eine Rückfalloption? Dann solltest du eine Sicherung des Systemabbildes durchführen. Dadurch kannst du bei eventuellen Problemen vollständig auf den Stand vor den Änderungen an den Partitionen zurückfallen.

  Systemabbild Kopie Datenträger ausbauen
Harter Schnitt Das Systemabbild gibt dir die Möglichkeit, komplett auf den vorhergehenden Stand zurückzufallen. Unter Linux wirst du die Daten von einem Systemabbild aber nicht lesen können. Die Kopie deiner Daten auf ein externes Laufwerk kannst du nach der Installation von Linux wieder zurückkopieren. Mit dem Ausbau des Datenträgers und dem Einbau einer neuen Festplatte oder SSD kannst du beim Sichern nichts vergessen! Die ausgebaute Platte kannst du in ein externes Gehäuse einbauen.
Weicher Übergang Das Systemabbild gibt dir die Möglichkeit, komplett auf den vorhergehenden Stand zurückzufallen. Das ist insbesondere empfehlenswert, wenn du Änderungen an den Partitionen vornehmen willst, um Platz zu schaffen. Du willst ja von Linux und Windows auf die gleichen Daten zugreifen. Um dich gegen versehentliche Datenverluste abzusichern, ist eine Kopie der Daten auf ein Backup-Medium, das du auch unter Linux wieder lesen kannst, ratsam. Willst du Platz schaffen, indem du dein Laufwerk gegen ein größeres austauschst, dann kannst du das in Verbindung mit einem Systemabbild auch tun: Systemabbild erstellen, Laufwerk tauschen, Systemabbild zurücksichern. Der zusätzliche Platz steht dann für Linux zur Verfügung.
Parallelinstallation Das Systemabbild gibt dir die Möglichkeit, komplett auf den vorhergehenden Stand zurückzufallen. Das ist insbesondere empfehlenswert, wenn du Änderungen an den Partitionen vornehmen willst, um Platz zu schaffen. - Willst du Platz schaffen, indem du dein Laufwerk gegen ein größeres austauschst, dann kannst du das in Verbindung mit einem Systemabbild auch tun: Systemabbild erstellen, Laufwerk tauschen, Systemabbild zurücksichern. Der zusätzliche Platz steht dann für Linux zur Verfügung.


Das Thema Backup unter Linux diskutiere ich dann später noch einmal. Denn wenn dir deine Daten auch nur ansatzweise wichtig sind, dann ist ein regelmäßiges Backup absolut zwingend!

Systemabbild erstellen

Ein Windows Systemabbild speichert sämtliche Daten einer Windows Installation so, dass man sie vollständig wiederherstellen kann. Es finden sich im Netz dutzende Anleitungen dazu. Ich verweise auf diese Tipps von Heise, die für Windows 10 geschrieben sind, ganz ähnlich aber auch unter Windows 7 funktionieren. Ein solches Systemabbild ist auf alle Fälle eine gute Idee, bevor du größere Änderungen an deinem System vornimmst.

Um die Daten im Notfall wieder zurückzuspielen brauchst du noch einen "Systemreparaturdatenträger". Auch den kannst du über die Systemsteuerung, Sichern und Wiederherstellen, erstellen - allerdings nur auf einer DVD. Hast du einen Rechner ohne DVD-Laufwerk, dann musst du zu anderen Mitteln greifen. Du kannst z.B. einen Bekannten bitten, dir ein ISO-Abbild des Systemreparaturdatenträgers oder auch einer Windows Installations-DVD zu erstellen. Das geht z.B. mit dem kostenlosen CDBurnerXP. Aus dem ISO-Image kannst du dann genau so wie unter Linux Live beschrieben einen bootfähigen USB-Stick erstellen. Die vollständige Installations-DVD ist ebenso als Systemreparaturdatenträger nutzbar.

Daten auf externes Medium kopieren

Willst du die Daten auf ein externes Medium kopieren, so empfehle ich eine über USB 3.0 angeschlossene Festplatte - einfach weil das am schnellsten geht. Natürlich tut es auch jeder andere Datenträger mit ausreichender Kapazität. Das Kopieren kannst du einfach mit dem Dateimanager erledigen. Die Schwierigkeit ist nur, wirklich alle relevanten Daten zu erwischen.

Neben den "sichtbaren" Ordnern legt Windows wichtige Daten auch im Ordner AppData in deinem Benutzerprofil ab, den du normalerweise gar nicht zu Gesicht bekommst. Die einfachste Art ihn anzuzeigen ist, %appdata% in die Adressleiste mit der Pfadangabe im Dateimanager einzugeben. Dann befindest du dich bereits im richtigen Ordner, der typischerweise den Pfad c:\Benutzer\<benutzername>\AppData\Roaming hat. Dort kannst du Dinge finden, die du vielleicht sichern möchtest, z.B. die Bookmarks deines Browsers. Ich empfehle, sicherheitshalber den ganzen Roaming Ordner zu kopieren. Die anderen beiden Ordner  Local und LocalLow, die parallel zu Roaming in AppData zu finden sind, enthalten Informationen, die bei einem Umzug zu Linux nicht interessant sind.

Datenträger ausbauen und in ein externes Gehäuse einbauen

Wenn du dein Laufwerk ausbaust und in ein externes Gehäuse einbaust, kannst du es wie ein normales USB-Laufwerk nutzen. Mehr Tipps dazu findest du auf der Seite Laufwerk einbauen.

Willst du Windows noch parallel oder für einen weichen Übergang weiter nutzen, so kannst du dann das Systemabbild auf die neue Platte zurückspielen. Ist diese größer als die bisherige, dann kann der zusätzliche Platz für die Linux Installation genutzt werden.

Bookmarks und Anwendungseinstellungen exportieren

Für manche Anwendungen ist es sinnvoll, wenn du die Einstellungen exportierst und so noch einmal getrennt sicherst. Das ist auf alle Fälle für Firefox Bookmarks sinnvoll, denn diese lassen sich aus einer solchen Export-Datei leichter wiederherstellen als aus einer anderen Art der Sicherung. Schau dazu auch auf der Seite über Firefox nach, wo das Sichern und Wiederherstellen der Bookmarks erläutert ist.

Gehe die Liste deiner Anwendungen noch einmal durch und überlege, für welche so etwas in Frage kommt. Lieber zu viel gesichert als zu wenig!

So, das Systemabbild ist erstellt und sicher verstaut? Deine Benutzerdaten sind ebenfalls gesichert? Dann kannst du Platz schaffen, indem du bestehende Partitionen verkleinerst oder einfach eine neue Platte einbauen.

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